Was sind Phytoöstrogene?

Phytoöstrogene werden auch als SERM (selektiver Östrogenrezeptormodulator) bezeichnet. Es sind sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe, zu denen unter anderem Isoflavone (z.B. Genistein aus Sojabohnen und Rotklee) und Lignane (z.B. enthalten in Baldrian oder Leinsamen) gehören.

Phytoöstrogene sind keine „echten“ Östrogene
Sie sind keine Östrogene im chemischen Sinne, sondern besitzen lediglich eine strukturelle Ähnlichkeit mit diesen. Diese Ähnlichkeit ermöglicht eine Bindung an Östrogenrezeptoren, wodurch eine östrogene oder auch antiöstrogene Wirkung erzielt werden kann.
Aufgrund dieser Fähigkeit wird Phytoöstrogenen auch die Möglichkeit nachgesagt, Wechseljahresbeschwerden zu mildern und das Brustkrebs-Risiko zu senken. Diese positive Wirkung konnte aber in den meisten klinischen Studien nicht gezeigt werden. Insgesamt betrachtet lassen sich auch Knochen schützende Eigenschaften nicht eindeutig belegen. Die Untersuchungsergebnisse werden weiterhin kontrovers diskutiert. Manche Experten sind der Meinung, Phytoöstrogene seien sogar kontraproduktiv. Der Grund: Sie besetzen die Östrogenrezeptoren dauerhaft und behindern somit die Wirksamkeit einer bioidentischen Hormontherapie.