Die verschiedenen Hormone im Überblick

Das Hormonsystem unseres Körpers ist ein fein austariertes Räderwerk: Drei verschiedene Östrogene (Östradiol, Östron und Östriol), Progesteron, mehrere Androgene sowie Schilddrüsenhormone u.a. sorgen für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Einen Überblick über das sogenannte endokrine System unseres Körper finden Sie im Folgenden.

Östrogene
Östrogene sind die wichtigsten Geschlechtshormone der Frau. Sie gehören zu den Steroidhormonen und werden vor allem in den Eierstöcken, aber auch im Gelbkörper und in geringen Mengen in der Nebennierenrinde gebildet. Auch in anderen Körpergeweben, z.B. im Fettgewebe, in den Muskeln und und im Knochenmark, werden geringe Mengen Östrogen produziert.
Schlanke Frauen haben daher meistens einen niedrigeren Östrogenspiegel als kräftige Frauen. Im Menstruationszyklus wird die Gebärmutterschleimhaut durch den Einfluss von Östrogenen gebildet. Der Eisprung wird durch Östrogene ermöglicht und auch Schwangerschaften können nur mithilfe von Östrogenen entstehen. In der Schwangerschaft bildet dann die Plazenta sehr viele Östrogene.
Man spricht von Östrogenen, weil es drei verschiedene Östrogenarten gibt: Östradiol, Östron und Östriol.

Aller guten Dinge sind drei: Östradiol, Östron und Östriol
Östradiol
ist das leistungsstärkste, aber auch am stärksten krebserregende der Östrogene. Östron kann auch Krebs erregen, insbesondere in der Brust. Zum Glück verstoffwechseln die meisten Frauen, die noch nicht in den Wechseljahren sind, ihr körpereigenes Östron und Östradiol ausreichend zu dem „guten“ Östriol (und anderen nicht krebserregenden Östrogen-Metaboliten), um die Wirkungen der anderen Östrogene abzupuffern und einem „östrogenbedingten“ Tumor zu entgehen.
Ersetzen Frauen fehlende Ovarialhormone zu 100 Prozent durch Östradiol ohne die Beigabe von nicht krebserregendem Östriol, ist das eine starke Verfälschung des natürlichen Gleichgewichts der zirkulierenden Östrogene.
Da es keine Garantie dafür gibt, dass durch die normalen Stoffwechselprozesse aus diesen Ersatzstoffen genügend Östriol zum Abpuffern der natürlichen Kanzerogenität des vom Körper fast ausschließlich aus Östradiol gebildeten Östradiols und Östrons hergestellt wird, ist es stets der sicherste Weg, in jede Ersatztherapie (neben Progesteron) auch Östriol mit einzubeziehen.
In der Therapie mit bioidentischen Hormonen werden Östradiol sowie das potenziell krebserregende Östron durch hohe Dosen des gutartigen, nicht krebserregenden Östriols mehr als ausgeglichen. Um dem normalen hormonellen Milieu, wie es vor Eintritt der Menopause besteht, möglichst nahe zu kommen, sollten daher am besten (mindestens) Östriol und Östradiol verabreicht werden.

Progesteron
Progesteron gehört zur Hormonfamilie der Gestagene. Gestagene sind sogenannte Steroidhormone. In den Wechseljahren macht sich sein Mangel meist als Erstes bemerkbar. Der Ausgangsstoff für die Progesteron-Herstellung im Körper ist Cholesterin.
Progesteron wird vorwiegend vom sogenannten Gelbkörper (Corpus luteum) hergestellt; dieser entsteht im Eierstock nach dem Eisprung aus den Resten des Ei-Follikels. Auch von der Nebennierenrinde und anderen Geweben wird Progesteron produziert. In der Schwangerschaft stellt die Plazenta sehr viel Progesteron her, der Progesteronspiegel ist dann deutlich erhöht.
Die Hauptaufgabe des Progesterons besteht darin, die Gebärmutterschleimhaut auf eine mögliche Schwangerschaft vorzubereiten. Findet keine Befruchtung der Eizelle statt, lässt die Produktion des Progesterons nach einigen Tagen wieder nach und etwa zwei Wochen nach dem Eisprung wird die verdickte Gebärmutterschleimhaut abgestoßen, die Menstruation setzt ein.
Progesteron dient überdies in gewissem Maß als Ausgangsbasis für die Östrogenproduktion. Wichtig: Progesteron kommt auch im männlichen Körper vor, es werden daraus teilweise Androgene hergestellt.

Progestin ist kein Progesteron!
In der konventionellen Hormonersatztherapie wird versucht, den körpereigenen Progesteronmangel durch Progestine (Medroxyprogesteron) auszugleichen. Diese künstlichen Progestine können den krebserregenden Östrogenen zwar entgegenwirken und so das Risiko für Gebärmutterkrebs senken, sie haben jedoch ein eigenes krebserregendes Potenzial in der Brust.
Bioidentisches Progesteron, das dem körpereigenen Progesteron 1:1 entspricht, senkt das Brustkrebsrisiko jedoch nachweislich, das konnte in klinischen Studien eindeutig belegt werden (während Medroxyprogesteron es deutlich erhöht).
Es ist also unabdingbar, einen Unterschied zwischen bioidentischem Progesteron und künstlichen Progestinmedikamenten zu machen.

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